09.02.2012
Als Reaktion auf das letzte Mobilisierungsschreiben des AREV-Präsidenten, Jean-Paul Bachy, an alle politischen und fachlichen Verantwortlichen der Mitgliedsregionen sowie an die Agrarminister der Länder, die noch keinerlei Stellung zur Beibehaltung der Regulierung des Weinproduktionspotenzials über den 31.12.2015 hinaus bezogen haben, informiert uns der slowenische Agrarminister, dass sich sein Land der Befürwortergruppe der Bewahrung der Pflanzungsrechte angeschlossen hat. Als frühere Region Jugoslawiens ist Slowenien seit nunmehr 20 Jahren Mitglied der inzwischen rund 75 Regionen in 18 Ländern Europas zählenden Versammlung der europäischen Weinbauregionen.
Seit der Präsentation des Reformvorschlags der Europäischen Kommission 2007 leistet AREV heftigen Widerstand gegen die Abschaffung der Regulierung des Produktionspotenzials, stößt allerdings auf taube Ohren, sieht man einmal vom Europäischen Parlament, vom Ausschuss der Regionen und vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss ab, deren rein konsultative Stellungnahmen jedoch keineswegs von der Kommission berücksichtigt wurden.
Mit einer konstruktiven Gesinnung wird AREV dem Dossier die für März erwarteten Schlussfolgerungen einer im Frühjahr 2011 in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Studie über die „sozio-ökonomischen und territorialen Auswirkungen“ im Zuge der Liberalisierung der Pflanzungsrechte hinzufügen. Auf der Grundlage der verfügbaren Daten, der durchgeführten und aktualisierten Marktanalysen, der veröffentlichten Fachstudien und Stellungnahmen der verschiedenen Experten behandelt die Studie die sozialen, ökonomischen, ökologischen und landschaftlichen Kosten einer derartigen Orientierung, ohne dabei die Herausforderungen des globalen Wettbewerbs außer Acht zu lassen.
Mit Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Rumänien, Griechenland, Portugal, der Tschechischen Republik, Ungarn, Österreich, der Slowakei, Luxemburg, Zypern und Slowenien befürworten mittlerweile 14 Mitgliedstaaten mit insgesamt 205 Stimmen eine Revision dieses Punktes der Reform der Gemeinsamen Marktordnung für Wein von 2008. Heute fehlen nur noch 40 Stimmen für das Erreichen der notwendigen qualifizierten Mehrheit, um der Kommission eine entsprechende Initiative im Rahmen der GAP-Reform aufzuzwingen. Unter den vom Weinbau betroffenen Ländern wartet der AREV-Präsident noch auf Antworten aus Belgien (12 Stimmen), Bulgarien (10) und Polen (27).
AREV – 9. Februar 2012
7 Millionen Euro für frostgeschädigte Betriebe
Der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, hat sich am Mittwoch (4. Januar) bei einem Besuch von Weinbaubetrieben im Landkreis Heilbronn, die durch die Spätfröste Anfang Mai 2011 besonders geschädigt wurden, vor Ort von der schnellen Umsetzung der Frostbeihilfe des Landes überzeugt. „Alle Bewilligungsbescheide sind bereits im alten Jahr verschickt worden. Rund 350 der knapp 570 Betriebe haben die Beihilfe bereits erhalten oder werden sie in den nächs-ten Tagen bekommen“, so Bonde in Willsbach (Landkreis Heilbronn). Damit seien zwei Drittel der Frostbeihilfen ausbezahlt. Unerwartet viele Betriebe hätten letztlich einen Antrag auf Frostbeihilfe gestellt. „Dies zeigt, dass es richtig war, dass das Land Mittel in Höhe von sieben Millionen Euro für die Geschädigten bereit gestellt hat. Da-mit können wir sowohl den Nebenerwerbslandwirten als auch den teilweise existenz-gefährdeten Haupterwerbslandwirten schnell und unbürokratisch helfen“, betonte der Minister.