Der Heilbronner Weinbaumeister und Landespolitiker Richard Drautz ist am 7. Mai nach einem Herzinfarkt überraschend im Alter von 61 Jahren gestorben. Von 2006 bis 2011 war er in der schwarz-gelben Landesregierung Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, von wo aus er auch Exportaktivitäten der Weinwirtschaft anschob. Von 1992 bis 2006 saß Drautz im Landtag.
Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid erklärte zum Tod von Richard Drautz: „Er war auch in der Landespolitik ein Unternehmer im wahrsten Sinne des Wortes.“ 2003 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. Richard Drautz war beliebt, bodenständig und ein begnadeter Netzwerker. Seit den 80er Jahren wirkte er als Pionier einer qualitätsbewussten Württemberger Wengerter-Generation.
Der Weinbauverband Württemberg, die Württemberger Weingüter, der VDP in Württemberg und die LVWO (auch für das Deutsche Barriqueforum und die Studiengruppe Neues Eichenfass/HADES) würdigten Drautz gemeinsam: „Seine Verdienste um den Weinbau und die Landwirtschaft in Württemberg und auch darüber hinaus kann man kaum in Worte fassen. Sein unermüdlicher Einsatz für die Branche, insbesondere auch auf politischer Ebene, machen ihn unvergesslich.“
Die Betriebsleitung des vor kurzem nach heutigen Anforderungen umgebauten Heilbronner Weinguts Drautz-Able hatte Richard Drautz mit dem Gang ins Ministerium an seine Frau Monika (rechts) und Sohn Markus (links) übergeben.
Rund 1.000 Trauernde sind am 14. Mai in die Heilbronner Kilianskirche gekommen, um dem verstorbenen Heilbronner FDP-Politiker Richard Drautz die letzte Ehre zu erweisen. Unter den Trauergästen waren auch zahlreiche Bundes- und Landespolitiker wie der frühere CDU-Ministerpräsident Erwin Teufel die ehemaligen Bundesminister Dirk Niebel und Klaus Kinkel (beide FDP). Von der Landesregierung nahmen Innenminister Reinhold Gall (SPD) und Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) teil.
Die Trauerrede für den Berufsstand hielt Michael Graf Adelmann (VDP): „Er war ein Liberaler bis ins Mark und hat sehr viel für den Weinbau getan."
2008 begleitete Richard Drautz (Mitte) eine Delegation brasilianischer Weinhändler auf die ProWein nach Düsseldorf. Sein Konzept war der Weinexport aus Baden-Württemberg nach Südamerika