01.01.2012
Karl Heinz Hirsch (rechts) übergibt nach über 36 Jahren die Geschäftsführung des Weinbauverbandes Württemberg an Werner Bader
Beim Weinbauverband Württemberg e.V. mit Sitz in Weinsberg ging nach über 36 Jahren Tätigkeit in der Geschäftsführung Ende 2011 Direktor Karl Heinz Hirsch in den Ruhestand. Der am 13. Oktober 1947 in Erlangen geborene Hirsch war seit 15. Oktober 1975 Geschäftsführer und Direktor des Weinbauverbandes, der die Interessen von 15720 Mitgliedern auf Landes-, Bundes- und Europa-Ebene vertritt.
Nachdem die Stelle mit der Berufung von Dr. Gerhard Götz zum Leiter der Staatlichen Lehr und Versuchsanstalt für Wein und Obstbau in Weinsberg ab 1. Mai 1970 einige Monate verwaist und danach zweimal kurzzeitig besetzt war, kam mit dem gelernten Winzer (Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Veitshöchheim), graduierten Ingenieur für Weinbau und Kellerwirtschaft (Fachhochschule Geisenheim) und frischgebackenen Dipl.agr.oec. (Universität Hohenheim) neuer Schwung ins damalige verbandseigene Gebäude in der Secklergasse in Weinsberg.
Hirsch hat zwei jeweils rund 20 Jahre lange Amtszeiten von zwei Präsidenten begleitet und wesentlich an der Entwicklung des Weinbauverbandes mitgewirkt. Mit Gotthilf Link (1973-1991) wurden die Rebflurbereinigungen fortgeführt, das Studium der Weinbetriebswirtschaft an der damaligen Fachhochschule Heilbronn eingerichtet und der inzwischen erweiterte Neubau des Verbandsgebäudes in der Hirschbergstraße in Weinsberg eingeweiht.
In der Ära Hermann Hohl (ab Ende 1991) spielte neben der ständigen Auseinandersetzung mit der Weinmarktpolitik in Land, Bund und EU. das Außenmarketing eine besondere Rolle. Die Stichworte hießen: Württemberger Messe für Wein und Sekt, Gipfeltreffen prämierter Weine und Sekte, Weininstitut Württemberg, Häuser der Baden-Württemberger Weine, Württemberger Weinstraße, Tag der Offenen Keller und Weinfrühling sowie „Der beste Württemberger“. Im Mai 2006 wurden einstimmig die „Leitlinien für die Württemberger Weinwirtschaft“ verabschiedet.
Außerdem wirkte Hirsch in zahlreichen - auch international tätigen – Organisationen mit. Im Berufsbildungsausschuss der Deutschen Agrarverbände und als Lehrbeauftragter an der Hochschule Heilbronn lenkt er sein Augenmerk auf eine zeitgemäße Aus- und Fortbildung der Winzerjugend. Fachartikel in der Wein-Presse profitierten von seinen klaren Worten zu weinbaurechtlichen Themen.
Präsident Hermann Hohl: „Die Geschichte des Weinbauverbandes Württemberg und mehr als die Hälfte seiner Nachkriegsgeschichte ist durch ihn wesentlich mitgeprägt worden.“ Bei Veranstaltungen im Umfeld von Sitzungen des Deutschen Weinbauverbandes und des Weinbauverbandes Württemberg in Weinsberg sowie im Kreise der Mitarbeiter wurde Hirsch verabschiedet.
Sein Nachfolger Werner Bader hat seine Tätigkeit als neuer Geschäftsführer des Weinbauverbandes Württemberg am 2. Januar 2012 aufgenommen. Er ist 45 Jahre alt, lebt mit Frau und drei Kindern in Kernen-Stetten, wo er in einem Betrieb mit Schwerpunkt Weinbau und Rebenveredelung aufgewachsen ist. Nach einem Praktikum in der Rebenzüchtung der Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg und dem Wehrdienst hat der Remstäler von 1987 bis 1993 an der Universität Hohenheim Agrarwissenschaften mit Abschluss Diplom-Agraringenieur studiert. Außerdem ist er geprüfter Sachverständiger für die Amtliche Qualitätsweinprüfung. Schon während des Studiums hat sich Bader für Agrarjournalismus interessiert. Zuletzt war er Redaktionsleiter der Zeitschrift „Der Deutschen Weinbau“, das Organ des Deutschen Weinbauverbandes.
Geschäftsführer des Weinbauverbandes Württemberg nach 1945
24.11.1947 - 1958 Oskar Raab
01.06.1958 - 1970 Gerhard Götz
01.04.1970 - 30.06.1972 Ulrich Wilhelm
16.10.1972 - 30.06.1975 Gottfried Preidl
15.10.1975 - 31.12.2011 Karl Heinz Hirsch
01.01.2012 - Werner Bader
Leitartikel von Werner Bader in Rebe & Wein Januar 2011
Interview mit Werner Bader in Rebe & Wein Januar 2011
Werner Bader über Werner Bader