13.01.2012
Er war das „Gedächtnis“ des Weinbauverbandes Württemberg. Richard Hachenberger ist nach langer Krankheit, gegen die er mit sich immer wieder aufbäumender Kraft gekämpft hat, am 13. Januar 2012 gestorben. Am 21. August wäre er 80 geworden.
Die Leidenschaft des Architekten, Bauingenieurs und Stadtbaumeisters von Vaihingen/Enz galt stets auch dem Wein. 1975 wurde er Mitglied der „Gesellschaft für Geschichte des Weines" in Wiesbaden, wo er als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates und im Vorstand wirkte. Er baute Museen wie 1973-1975 das Horrheimer auf, wirkte bei Rebflurbereinigungen in Rosswag, Horrheim, Gündelbach und Ensingen mit, projektierte den städtischen Weinlehr-Rebsortenpfad in Horrheim, wirkte als Volkshochschul-Dozent in Sachen Wein.
Mitte der 70er Jahre begann er seine schriftstellerische Arbeit als Autor von fachlichen und unterhaltenden Weinbüchern. Wertvolle Standard-Nachschlagewerke sind die drei Bände „Persönlichkeiten des Weinbaus in Württemberg in drei Jahrhunderten“ - lebendige Lebensbilder und bemerkenswerten Facetten der Württemberger Weinbaugeschichte. Richard Hachenberger kannte sie wie wenige. Auch das 1999 erschienene Festbuch zum 175-jährigen Bestehen des Weinbauverbandes Württemberg stammt aus seiner Feder.
Nach seinem Ausscheiden aus den Diensten der Stadt Vaihingen engagierte er sich Jubilar von 1992 bis 2002 für die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes. Akribisch pflegte er das Archiv. Genau konnte er einem bei Telefonanrufen sagen, an welcher Stelle man findet, was er gerade für eine Vortrag oder einen Text braucht. 1983 hatte Richard Hachenberger die Goldene Ehrennadel des Weinbauverbandes erhalten. 2000 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft. Auch wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der "Gesellschaft für Geschichte des Weins" zuerkannt. schw.
Hermann Hohl, Präsident des Weinbauverbandes Württemberg (rechts) gratulierte Richard Hachenberger im August 2002 zu dessen 70. Geburtstag.
Richard Hachenberger (rechts mit Präsident Hermann Hohl) schrieb Geschichte und Geschichten über Persönlichkeiten des Weinbaus in Württemberg. Im Bild Hermann Schneider, erster Nachkriegsvorsitzender und bis 1955 Präsident des Weinbauvereins und späteren Weinbauverbandes.
7 Millionen Euro für frostgeschädigte Betriebe
Der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, hat sich am Mittwoch (4. Januar) bei einem Besuch von Weinbaubetrieben im Landkreis Heilbronn, die durch die Spätfröste Anfang Mai 2011 besonders geschädigt wurden, vor Ort von der schnellen Umsetzung der Frostbeihilfe des Landes überzeugt. „Alle Bewilligungsbescheide sind bereits im alten Jahr verschickt worden. Rund 350 der knapp 570 Betriebe haben die Beihilfe bereits erhalten oder werden sie in den nächs-ten Tagen bekommen“, so Bonde in Willsbach (Landkreis Heilbronn). Damit seien zwei Drittel der Frostbeihilfen ausbezahlt. Unerwartet viele Betriebe hätten letztlich einen Antrag auf Frostbeihilfe gestellt. „Dies zeigt, dass es richtig war, dass das Land Mittel in Höhe von sieben Millionen Euro für die Geschädigten bereit gestellt hat. Da-mit können wir sowohl den Nebenerwerbslandwirten als auch den teilweise existenz-gefährdeten Haupterwerbslandwirten schnell und unbürokratisch helfen“, betonte der Minister.