29.09.2012
Der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, hat der neuen deutschen Weinkönigin Julia Bertram (Ahr) und den beiden Weinprinzessinnen Natalie Henninger (Baden) und Anna Hochdörffer (Pfalz) zu ihrer Wahl gratuliert. „Ich freue mich über diesen Erfolg. Mit Julia Bertram, Natalie Henninger und Anna Hochdörffer haben wir hervorragende Botschafterinnen für den deutschen Weinbau“, sagte Bonde, der auch Mitglied der Jury war, am Samstag (29. September) in Neustadt an der Weinstraße unmittelbar im Anschluss an die Entscheidung.
" Die Krönung von Natalie Henninger zur deutschen Weinprinzessin ist eine große Auszeichnung und eine hervorragende Werbung für den Weinbau und den Tourismus im ganzen Land“, so der Minister weiter.
Die Württemberger Weinkönigin Petra Hammer aus Untertürkheim stand bei der Wahl der Deutschen Weinkönigin 2012/2013 am 29. September in Neustadt an der Weinstraße im Finale. Sie musste mit zwei Mitbewerberinnen drei Weißweine nur durch Sehen und Riechen den richtigen Sorten Grauburgunder, Riesling und Silvaner zuordnen. Außerdem gab es ein unterhaltendes Buchstaben-Teamspiel. Auch eine Traubenbürste musste erkannt werden. Für den gedachten Besuch der Bambi-Verleihung durfte sie sich einen Begleiter und ein Kleid aussuchen: Sie nahm das weinrote Kleid und Modezar Karl Lagerfeld. Dieter Bohlen und Hansi Hinterseer blieben auf der Strecke. Schließlich ging es um den Vortrag einer persönlichen Geschichte.
Petra Hammer hatte sich im Hotel mit Yoga auf den Fernsehauftritt vorbereitet und setzte auf ihre Glückszahl 5. Sie war als fünfte Kandidatin an der Reihe. Obwohl sie dennoch wie die Kandidatinnen aus Rheinhessen und von der Hessischen Bergstraße nicht ans Ziel kam, meinte sie: "Ich werde diesen Tag nie vergessen."
Um die Krone der Deutschen Weinkönigin kämpften außer Petra Hammer auch Julia Bertram von der Ahr, Anna Hochdörffer aus der Pfalz, Natalie Henninger aus Baden, Melanie Hillenbrand von der Hessischen Bergstraße und Helgard Frey aus Rheinhessen.
Die sechs Finalistinnen von links: Melanie Hillenbrand, Petra Hammer, Weinprinzessin Natalie Henninger, Weinkönigin Julia Betram, Weinprinzessin Anna Hochdörffer und Helgard Frey. Bild: Deutsches Weininstitut
Kurz vor der Bekanntgabe des Wahlergebnisses durch Monika Reule
Julia Bertram von der Ahr ist die 64. Deutsche Weinkönigin
Am Ende war der Jubel riesig, und die Kandidatin hatte Tränen in den Augen: Julia Bertram aus Dernau an der Ahr ist die 64. Deutsche Weinkönigin! Um 22.19 Uhr verkündete die Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts (DWI), Monika Reule, das Ergebnis: Zum fünften Mal seit 1949 kommt eine Deutsche Weinkönigin aus dem kleinen Weinanbaugebiet an der Ahr. Julia Bertram ist 22 Jahre alt und studierte Winzerin.
Annika Strebel übergibt die Krone an Julia Bertram
"Es ist grandios, ich habe ganz wackelige Beine", sagte Julia gleich nach ihrer Wahl. Sie freue sich nun riesig auf das Jahr und darauf, "meine Leidenschaft für deutschen Wein zu teilen." Ihr Ziel sei es, "viele neue Freunde für den deutschen Wein zu gewinnen", gerade auch im Ausland. Dafür wird Julia nun auf rund 200 Terminen im In-und Ausland unterwegs sein.
Unterstützung erhält sie dabei von den beiden neuen Deutschen Weinprinzessinnen: Anna Hochdörffer aus der Pfalz und Natalie Henninger aus Baden.
Zuvor hatte Julia Bertram in der live vom Südwest-Fernsehen übertragenen Wahlgala mit fundiertem Weinwissen, aber auch mit Charme und gelungenem Auftreten geglänzt. Sechs Kandidatinnen hatten sich vor einer Woche bei der Vorentscheidung für die Gala an diesem Wochenende qualifiziert. Alle sechs jungen Damen hatten ein Jahr zuvor eines der dreizehn deutschen Weinanbaugebiete als Gebietsweinkönigin vertreten.
In der Wahlgala galt es nun zu beweisen, dass neben fundiertem Weinwissen auch Auftritt und Ausdruck stimmen. Und da stimmte bei Julia einfach alles: Ob es galt, aus Wortsalat richtige Begriffe zu raten, flüssig ihre Heimat vorzustellen oder das richtige Kleid für die Festspiele in Bayreuth auszuwählen – Julia bewies Charme, Stil und Humor. Mit einem beeindruckenden Text – "Das Tagesgeschenk" von Marc Levy – über die Bedeutung der Zeit imponierte Julia dann am Ende der Sendung. " Für mich ist besonders wichtig, den Tag zu nutzen", sagte sie. Ganz wichtig sei doch, "dass man jede einzelne Sekunde genießt, die kleinen Sekunden, das Lächeln des Nachbarn, ein Glas Wein."
Gekonnt absolvierte Julia zusammen mit ihren beiden künftigen Weinprinzessinnen auch die schwierige Aufgabe, drei Rotweine allein am Geruch zu erkennen. Julia, Anna und Natalie ordneten Dornfelder, Spätburgunder und Lemberger richtig zu – und für die 70-köpfige Jury empfahlen sich die drei so als neues Majestätentrio. "Wir haben uns super ergänzt", sagte Julia denn auch nach der Show.
Alle Roten richtig erkann: von rechts Julia Bertram, Anna Hochörffer und Natalie Henninger
Das Weinwissen bringt die 22-Jährige auch aus der Familie mit: Ihre Mutter und ihre Tante führen gemeinsam das väterliche Weingut Ernst Sebastian in Dernau. Julia hat gerade ihren Bachelor in Oenologie an der renommierten Weinbau-Hochschule in Geisenheim erfolgreich abgeschlossen. Im Oktober wollte sie eigentlich einen Master-Studiengang in Internationaler Weinwirtschaft beginnen, ebenfalls in Geisenheim. "Das muss jetzt warten", verriet Julia nach der Wahl: Im kommenden Jahr wird sie sich ganz auf ihr Jahr als Deutsche Weinkönigin konzentrieren.
Zur Person Petra Hammer (*05.12.1986) aus Stuttgart
Einmal mit Delfinen im offenen Meer schwimmen – das hat Petra Hammer schon gemacht, auf einer Neuseeland-Reise. Zweieinhalb Monate lang arbeitete sie in einem Weingut im Anbaugebiet Marlborough und verfiel dort glatt der Hausspezialität Sauvignon Blanc. Im Studium hatte Petra schon ein Auslandspraktikum nach Österreich geführt. Im Weinviertel nördlich von Wien verbrachte die 25-Jährige drei Monate – und durfte sogar einen Grünen Veltliner selbst ausbauen.
Eigentlich sieht sich die gebürtige Stuttgarterin aus dem Stadtteil Untertürkheim aber eher im Weinmarketing zuhause. Im Juli 2010 machte sie ihren Bachelor-Abschluss in Internationaler Weinwirtschaft an der FH Geisenheim. Seitdem arbeitet sie in der Winzergenossenschaft Fellbach und in der Weinmanufaktur Untertürkheim im Verkauf mit. Die Weinmanufaktur kennt sie besonders gut, ihr Vater liefert als Genossenschaftswinzer dorthin seine Trauben.
Wein soll auch in Zukunft ihre Nummer 1 im Beruf bleiben, am liebsten im Weinmarketing.