16.10.2012
Sie war zeitlebens eine gute Partnerin des Württemberger Weinbaus. Paula Riede war ihm in fachlicher wie menschlicher Weise stets sehr verbunden. Am 16. Oktober 2012 ist sie im Alter von 88 Jahren gestorben.
Paula Riede ist am 19. Dezember 1923 in Schömberg geboren. Nach dem Abitur studierte sie in Tübingen. In ihrer Promotion schrieb sie über den Weinbau im Gebiet östlich des unteren Neckars zwischen Marbach und Gundelsheim. Danach arbeitete sie im Weinbau, beschäftigte sich mit Rebenzüchtung und mit der Weinchemie. Sie wurde in dieser Zeit auch Mitglied der Weinprüfungskommission der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg.
1964 trat sie in die CDU ein. Sie wurde Vorsitzende der CDU-Bezirksfrauenvereinigung Nordwürttemberg und Mitglied im Landes- und Bundesvorstand der CDU-Frauenvereinigung. 1968 bis 1975 war sie im Öffinger und Fellbacher Gemeinderat, 1971 in den Kreistag gewählt. Von 1972 bis 1976 und von 1977 bis 1981 war sie Mitglied der CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestags. Sie war Trägerin des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg, der Ehrenmedaille der Stadt Fellbach und der Goldenen Ehrennadel des Weinbauverbandes Württemberg.
In der 1. Ausgabe des monatlichen Verbandsorgans „Rebe und Wein“ erscheint 1948 ein Beitrag von Dr. Paula Riede mit dem heute noch aktuellen Thema „Weinbau und Klima“.
2004 schenkte die Weinsachverständige den Württemberger Weinköniginnen einen wertvollen Schmuck aus ihrem Fundus. Sie hatte ihn in den achtziger Jahren eigens für Weinproben anfertigen lassen, die sie während ihrer Bonner Abgeordnetenzeit gerne zelebrierte.
Riede kämpfte im Deutschen Bundestag für die Verbesserung der Weinqualität und das Ansehen des Württemberg Weins. Weinbauverbands-Präsident Hermann Hohl: „Sie hatte das Blut einer Wengerterin und sie hat Weingesetze mitgeschrieben. Wir verdanken Paul Riede sehr viel.“
Paula Riede und Hermann Hohl 2004 anlässlich der Schmuckspende für die Württemberger Weinköniginnen.