7.8.2014
Mitte Juli war MdB Thomas Strobl zu Gast in den Räumen des Weinbauverbandes Württemberg, um über aktuelle weinbaupolitische Fragen zu diskutieren. Im Vordergrund des informellen Austausches mit dem CDU-Landesvorsitzenden und Stellvertretenden Vorsitzenden der CDU Deutschland stand die Umsetzung des Autorisierungssystems ab 2016. Nach dem Fall des Anbaustopps erwartet Weinbaupräsident Hermann Hohl (rechts) ein Flächenkontingent für Württemberg in Höhe von rund 50 Hektar pro Jahr. Doch wo sollen diese neuen Flächen entstehen und wer soll die Autorisierungsrechte bevorzugt erhalten? „Wir wollen keinen Streuweinbau. Erstens aus Gründen des Landschaftsbildes, zweitens aus pflanzenschutztechnischen Gründen. Zum Beispiel funktioniert das weiterhin von der Landesregierung im Rahmen des FAKT-Programmes, früher MEKA, geförderte Pheromonverfahren nur bei geschlossenen Rebarealen“, verdeutlichte Weinbaupräsident Hohl. Auch Steillagen seien im Sinne ihres landschaftsprägenden Erhalts bevorzugt zu behandeln. Ebenso Jungwinzer.
Das Argument des „räumlichen Zusammenhangs“ ist für Hohl von höchster Priorität. Dies würde bedeuten, dass die Autorisierungen innerhalb des bestehenden Rebenaufbauplanes (RAP) vergeben werden, sofern Flächen vorhanden sind. Außerdem könnten Flächen im räumlichen Zusammenhang zum jetzigen RAP bepflanzt werden. Thomas Strobl versprach seine Unterstützung. Er wolle das Anliegen des Verbandes auf Landesebene, vor allem aber auch auf Bundesebene, diskutieren und unterstützen. Auch in Richtung EU will Strobl seine Kontakte nutzen, sodass das Argument des räumlichen Zusammenhangs entsprechend im aktuell diskutierten „Delegierten Rechtsakt“ zur neuen Pflanzrechteregelung verankert werden kann. Bisher scheint es, dass sich insbesondere die EU-Kommission für die Argumente des Berufsstandes – ungeachtet eines gemeinsamen Votums der weinbautreibenden Länder in Europa – kaum interessiert. Hiergegen hatten sich die Weinbauverbände unter Federführung des Deutschen Weinbauverbands kürzlich wiederholt schriftlich beschwert, zuletzt auch beim bisherigen EU-Energiekommissar Günther Oettinger. Text / Foto: wvw