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Nachruf - Hermann Hohl

Der Weinbauverband Württemberg trauert um seinen langjährigen Präsidenten, der im Alter von nur 68 Jahren völlig unerwartet verstorben ist.

Hermann Hohl verschrieb sein Leben den Reben und dem Wein. Das Ehrenamt und der Einsatz für die Allgemeinheit, speziell für die Winzer, waren ihm ein hohes Gut. Seine menschlichen Tugenden, Verlässlichkeit und Treue, haben ihn ausgezeichnet. Er handelte zielorientiert und dabei immer fair und kompromissbereit.

 

Bereits vor 35 Jahren hat er als Vorstandsmitglied im Weinbauverband angefangen, damals als Landjugendvorsitzender und Bezirksvorsitzender. Schon zwei Jahre später wurde er zum Weinbaupräsident gewählt. Zwei Generationen von Winzern haben die Verbandsarbeit nur unter Hermann Hohl erlebt. Es war sein Verband.

 

Hermann Hohl hat sich stets als Anwalt der Winzer gefühlt. Deren Rechte und Wohlergehen waren ihm oberstes Anliegen. Mit unermüdlichem Einsatz verfolgte er seine Ziele. Dabei mussten die Familie und der eigene Weinbaubetrieb oft an die zweite Stelle rücken.

Die Sitzung nach der Sitzung war oftmals entscheidend. Das wusste er und so wurden Lösungen nach ewigem Sitzungsmarathon auf dem kurzen Dienstweg gefunden. Aber er konnte auch Geschichten erzählen. Manchmal über ein eigenes Missgeschick ? selbstironisch. Manchmal eine Anekdote aus früheren Jahren. Zum Beispiel wie er sich nachts um 23 Uhr mit Minister Gerhard Weiser auf dem Autobahnparkplatz zwischen Heilbronn und Stuttgart traf, um mit ihm die weinbaupolitischen Entscheidungen zu treffen ? für die Landesregierung.

 

Zahlreiche Errungenschaften tragen den Namen Hermann Hohl. Stellvertretend aus der jüngeren Zeit das Jahr 2017, als in Württemberg großflächig Weinberge erfroren waren. Er handelte eine Sonderhilfe der Landesregierung aus. Aus diesem einmaligen Vorgang hat sich seitens des Landes die Erkenntnis durchgesetzt, eine Frostversicherung dauerhaft zu fördern. Dies war für zahlreiche andere Länder die Blaupause.

 

Hermann Hohl erhielt für sein ehrenamtliches Engagement zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem erhielt er in 2013 das Bundesverdienstkreuz für ehrenamtliches Engagement und in 2022 die Gerhard-Weiser-Medaille des Landes Baden-Württemberg.

 

Sein großes Ziel war das 200-jährige Jubiläum des Weinbauverbands im kommenden Jahr 2025, das er leider nicht mehr mitgestalten kann.

Mit Hermann Hohl geht eine Ära zu Ende. Wir fühlen uns seiner Lebensleistung in besonderem Maße verpflichtet.

 

Im Namen aller Mitarbeiter und Mitglieder
Präsidium und Vorstand Weinbauverband Württemberg

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Veröffentlichung

Sa, 09. März 2024

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