8.7.2009
Als „Positivbeispiel, das man weiterempfehlen kann“, wertet Württembergs Weinbauverbandspräsident Hermann Hohl das so genannte „junge Weindorf“ in Öhringen (Hohenlohekreis). Mit diesem neuartigen Projekt wurden Exzesse und sogenannte Parallelveranstaltung mit hochprozentigen Alkoholgetränken während des traditionellen Hohenloher Weindorfes verhindert.
Für das gesamte Weindorf war vom Gemeinderat ein Branntweinverbot erlassen worden. Gleichzeitig wurde durch Beratung zum moderaten und verantwortungsbewussten Weingenuss angeregt.
Für Präsident Hohl ist das Öhringer Modell eine beispielhafte Umsetzung des Programms „Wine in Moderation“, mit dem die europäische Weinwirtschaft für „moderaten Weinkonsum“ plädiert. Der Weinbauverband Württemberg unterstützt dieses Konzept, mit dem die Verbraucher durch Aufklärung an den angemessenen Genuss des Kulturguts Wein herangeführt werden sollen: „Moderater Weingenuss anstelle von Saufexzessen muss in sein.“
Boris Birkert, einer von zehn Bretzfelder Selbstvermarktern, die im „jungen Weindorf“ zehn Weine zum Einheitspreis von 1,80 Euro pro Glas ausgeschenkt haben: „Wir haben die jungen Leute beraten. Mancher hat neue Weine entdeckt.“ Wichtig sei ein geeignetes Essensangebote als Ergänzung zum Weinkonsum.
Das Öhringer Motto „einbeziehen, nicht ausgrenzen“ mit entsprechender aufklärender Flyer-Information über Themen wie Alkohol und Führerschein, Alkohol und Flirt, Alkohol und Clique war auch nach Meinung von Oberbürgermeister Jochen K. Kübler, Polizeirevierchef Karl-Heinz Schulz und dem städtischen Jugendreferenten Hans-Jürgen Saknus erfolgreich: „Wir hatten ein sehr friedliches Weindorf und wir haben erreicht, dass die harten Getränke weg sind.“
Streng waren die Kontrollen: Bei insgesamt 3800 Besuchern im „jungen Weindorf“ wurden zehn Platzverweise wegen Verstößen gegen das Schnapsverbot ausgesprochen.
Weinbauverbands-Präsident Hohl kündigte an, dass man das Öhringer Projekt zum Anlass nehme, Kommunen, Gastronomie und andere gesellschaftliche Gruppen zu ähnlich verantwortungsbewusstem Handeln anzuregen. Das Programm „Wine in Moderation“ gebe dazu eine Vielzahl von Anregungen (www.wineinmoderation.eu). Hohl: „Die Herausforderung besteht heute darin, verantwortungsbewusst sowohl über Vorteile als auch über Risiken des Weinkonsums aufzuklären und somit der überwältigenden Mehrheit der Erwachsenen, die Wein und Sekt moderat genießt, dies auch weiterhin zu ermöglichen und gleichzeitig Alkoholmissbrauch zu vermeiden.“ Bei dieser Form der Vorbeugung seien nicht weitere Gesetze, sondern die enge Zusammenarbeit von zuständigen Behörden und Institutionen notwendig.
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