27.06.2013
Die Zukunft des Deutschen Weininstitutes (DWI) stand im Mittelpunkt einer Diskussionsrunde, zu der der Weinbauverband Württemberg DWI-Geschäftsführerin Monika Reule eingeladen hatte. Ein Dutzend Vertreter aus genossenschaftlicher und privater Weinwirtschaft tauschten sich in Weinsberg mit Reule aus, gaben Anregungen und erfuhren Einiges zur DWI-Strategie.
Das Plädoyer der Diskussionsteilnehmer: Es soll mehr DWI-Geld für Marketing im Inland ausgegeben werden. Ulrich Drautz, Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaftskellerei Heilbronn: „Die Mittelverwendung in Deutschland ist effektiver.“ Bisher ist das Verhältnis Inland:Ausland 50:50. Württembergs Weinbauverbandspräsident Hermann Hohl mahnte, den Export nicht aus den Augen zu verlieren, in den derzeit 130 Millionen Liter Deutscher Wein fließen: „Wenn die auch noch auf den heimischen Markt kommen, wird es dramatisch.“
Dass in Württemberg, wo Gebietswerbung in erster Linie durch die genossenschaftliche Werbegemeinschaft erfolgt, Strukturanpassungen notwendig sind, wurde auch gesagt. Albrecht Fischer vom Sonnenhof in Vaihingen: „Wir müssen für Vollständigkeit in irgendeiner Weise sorgen.“ Dieter Waldbüßer, Vorstandsvorsitzender der Weinkellerei Hohenlohe, nannte das Rezept: „Wir sind mit dem Württemberger Weininstitut optimal aufgestellt. Das sind alle Gruppierungen drin. Hier muss sich jeder stärker einbringen.“
Die Zukunft des DWI liegt derzeit bei den Gerichten. Mehrere Instanzen vom Verwaltungsgericht bis zum Bundesverwaltungsgericht haben zwar die Rechtmäßigkeit der Finanzierung über Abgaben an den Deutschen Weinfond bestätigt. Trotzdem haben sechs Betriebe Verfassungsbeschwerde eingelegt. Eine Entscheidung wird noch 2013 erwartet. Hohl: "Wenn sie zugunsten des DWI ausgeht, was wir erwarten, müssen wir künftig alle an einem Strang ziehen."
DWI-Geschäftsführerin Monika Reule diskutierte in Weinsberg über Wein-Marketing. Rechts: Präsident Hermann Hohl.