Die 349 landwirtschaftlichen Genossenschaften in Baden-Württemberg steigerten ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent auf 3,65 Milliarden Euro. Zuwächse gab es bei Milch, Wein sowie Obst und Gemüse, Rückgänge beim Viehhandel und bei der allgemeinen Warenwirtschaft.
Wein: Verband unterstützt Genossenschaften im Strukturwandel
Die Weinwirtschaft steht in einem intensiven Strukturwandel. Sowohl in Baden als auch in Württemberg hat die Zahl der Weinerzeuger in den letzten zehn Jahren um über ein Viertel abgenommen. Dies hinterlässt auch Spuren im genossenschaftlichen Sektor: So hat sich die Zahl der Genossenschaften von 123 auf 119 – plus die beiden Zentralen in Möglingen und Breisach – verringert. „Der BWGV wird den Strukturwandel im genossenschaftlichen Weinsektor künftig noch intensiver begleiten“, versichert Präsident Glaser. Dies geschieht durch eine intensive strategische Beratung der Mitgliedsunternehmen sowie durch die Schulung ehrenamtlicher Mandatsträger, die mittlerweile sehr gut angenommen wird. Auch bei der Interessenvertretung setzt sich der Verband stark für seine Mitglieder aus dem Weinsektor ein.
Die kühle und nasse Witterung des Jahres 2013 führte zu deutlichen Ertragseinbußen. Die Weinlese war vielerorts aufgrund der häufigen und teils starken Niederschläge eine Herausforderung. Die Weine des Jahrgangs 2013 bieten jedoch eine sehr ansprechende Qualität und Finesse. Die Winzer- und Weingärtnergenossenschaften haben 2013 insgesamt 143,8 Millionen Liter Most eingelagert. Dies entspricht einem Rückgang um 25,1 Millionen Liter beziehungsweise 14,8 Prozent gegenüber 2012. Der Absatz von Wein und Sekt verringerte sich 2013 um 2,0 Prozent auf 158,5 Millionen Liter gegenüber 2012. Die genossenschaftliche Weinwirtschaft erreichte 2013 einen Umsatz von 547 Millionen Euro (plus 2,2 Prozent).
Württemberg: Deutlich geringere Mengen und gute Qualität
Die selbstvermarktenden württembergischen Weingärtnergenossenschaften haben aus der Ernte 2013 insgesamt 64,6 Millionen Liter Most erfasst. Gegenüber der Vorjahresernte wurden 18,6 Millionen Liter oder 22,4 Prozent weniger in die Keller eingebracht. Die ersten Proben lassen einen guten Jahrgang erwarten. Die flächenbezogene Einlagerungsmenge liegt bei 85,6 Hektoliter pro Hektar gegenüber 110,3 in 2012. Von den selbstvermarktenden württembergischen Weingärtnergenossenschaften wurden 2013 rund 69,3 Millionen Liter Wein und Sekt (plus 1,8 Millionen Liter beziehungsweise 2,7 Prozent) im Wert von 216,8 Millionen Euro abgesetzt. Das sind 2,6 Millionen Euro (1,2 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Statistik Warengenossenschaften
Meilensteine der Genossenschaftsgeschichte